Pellets selber herstellen [Anleitung]

Eine Pelletheizung hat eine ausgesprochen hohe Heizleistung, die sogar einen klassischen Holzofen in den Schatten stellen kann. Zudem setzen viele Hersteller bei der Produktion von Pellets auf Abfallprodukte wie Holzspäne, die bei der Verarbeitung von Holz als Nebenprodukt entstehen. Das trägt dazu bei, den Ruf als nachhaltiges und regeneratives Brennmaterial weiter zu festigen. Mit der richtigen Anleitung lassen sich sogar die notwendigen Pellets selber herstellen.

Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, welche Vorteile diese Heizmethode Ihnen bieten kann und wie Sie selbst Pellets herstellen können. Dadurch schaffen Sie es, Ihre Abhängigkeiten von teurem Öl und Gas noch weiter zu reduzieren.

Was genau sind Holzpellets?

Die meisten Menschen sind mit dem Begriff bestens vertraut und haben bereits ein bestimmtes Bild im Kopf, wenn das Wort Holzpellets fällt. Es handelt sich nämlich um die kleinen leichten Holzstifte, die fast schon an einen Korken erinnern. Doch ebenso viele wissen gar nicht, was zur Herstellung notwendig ist und wie diese im Detail überhaupt erst gelingt. Dabei ist das Prinzip denkbar einfach, deswegen lassen sich Pellets auch leicht selber herstellen.

In der Industrie kommen überwiegend Sägenebenprodukte wie Holz- und Sägespäne sowie Sägemehl zum Einsatz. Diese werden zunächst getrocknet und anschließend in einer industriellen Pelletpresse in Ihre typische Form gepresst. Zusätzliches Bindematerial benötigt es nur in den seltensten Fällen, es ist also ein überwiegend natürliches Produkt. Nach dem Pressen müssen die Pellets nur noch abkühlen, bevor der Hersteller sie verpackt und verschifft.

Gut zu wissen: Holzpellets bestehen in der industriellen Produktion zu 90 % aus Sägenebenprodukten, die bei der Verarbeitung von Holz entstehen. Die restlichen 10 % kommen in der Regel vom Industrieholz, das sich nicht zur Verarbeitung eignet. Das bedeutet, für die Herstellung von Pellets muss kein einziger Baum extra gefällt werden, denn die Hersteller setzen nur auf Material, das sonst nicht verwertbar ist.

Was sind die Vorteile von Holzpellets?

Pellets und Pelletheizungen bieten zahlreiche Vorteile, die sich insbesondere in der heutigen Zeit hoher Öl- und Gaspreise immer deutlicher herausstellen. Deswegen kam es auch hier Mitte 2022 zu einem deutlichen Sprung bei Nachfrage und Preisen, die sich jedoch seit Anfang 2023 wieder konstant nach unten bewegen und heute sogar wieder niedriger sind, als noch vor der Energiekrise.
Doch die günstige Preisentwicklung ist nur einer der vielen Vorteile von Holzpellets:

  • Günstige Alternative zu fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas
  • Hohe Heizleistung und hoher Wirkungsgrad von rund 95 %
  • Nachhaltige Herstellung aus sonst unverwertbaren Sägenebenprodukten
  • Hohe Versorgungssicherheit und weniger Dominanz durch große Energiekonzerne
  • Regeneratives Brennmaterial und CO₂-neutrale Verbrennung

Zudem unterstützen Sie dabei vor allem auch die lokale Wirtschaft, denn Herstellung, Verpackung und Vertrieb geschehen oftmals komplett im eigenen Land. Es ist also ein passendes Gegenstück zur sonst starken Energie-Abhängigkeit von anderen Ländern und Konzernen.

Lohnt es sich, Pellets selber herzustellen?

Pellets selber herzustellen, kann sich unter bestimmten Umständen durchaus lohnen. Das ist immer dann der Fall, wenn Sie beispielsweise Zugriff auf ausreichend Sägenebenprodukte haben. Gibt es in Ihrem Bekanntenkreis einen Betrieb, der mit Holz arbeitet und die Holzspäne sonst wegwirft? Oder haben Sie eine andere Möglichkeit, an Sägespäne zu kommen? Sollte Ihnen auf diesem Weg genügend Rohmaterial zur Verfügung stehen, dann ist das die beste Voraussetzung zur eigenen Herstellung.

Denn Sie müssen beachten, dass zumindest eine Investition in eine Pelletpresse notwendig ist. Je nach Modell belaufen sich die Kosten auf 2.000 bis 5.000 €. Vielleicht benötigen Sie darüber hinaus noch eine Hammermühle oder einen Häcksler, um gröbere Holzstücke weiter verkleinern zu können. Es entstehen also vorab vergleichsweise hohe Kosten, die sich nur über einen längeren Zeitraum wieder einspielen.

Im besten Fall haben Sie sogar ausreichend Material, um auch Ihre Bekannten mit selbst hergestellten Pellets zu versorgen. Dann rentieren sich die Investitionskosten weitaus schneller als nur für den persönlichen Verbrauch. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Sie eine durchgehend hohe Qualität und somit bessere Heizleistung sicherstellen können. Es kann also sogar positive Auswirkungen auf Ihren Gesamtverbrauch haben.

In 6 Schritten Pellets selber herstellen

Der Herstellungsprozess ist gar nicht mal so kompliziert, wie viele Menschen zunächst annehmen. Denn letztlich geht es nur darum, die Holzstifte aus einem passenden Rohmaterial in Form zu bringen. Wir erklären Ihnen hier Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Pellets selber machen können.

1. Ausreichend Rohmaterial einsammeln

Zunächst benötigen Sie ausreichend Rohmaterial in Form von Sägespänen, Sägemehl oder auch kleinere Holz- sowie Hackschnitzel. Prinzipiell eignen sich alle kleineren Stücke, die sogar direkt aus dem Wald stammen können. Dazu gehören beispielsweise Äste, die sonst praktisch keine Verwendung haben.

Wenn man eine kleine Menge Pellets selber herstellen möchte, dann sind ein paar Eimer Sägemehl bereits ausreichend. Als Alternative eignen sich natürlich auch Hackschnitzel, die Sie dann aber zunächst einmal verkleinern müssen. Diesen Prozess erklären wir im nächsten Schritt.

2. Holz bei Bedarf noch weiter zerkleinern

Pellets aus Hackschnitzel gelingen ebenfalls problemlos und eignen sich dazu, bei Bedarf ein wenig Rohmaterial aufzufüllen. Eine Hammermühle oder ein Häcksler helfen Ihnen dabei, aus den gröberen Stücken kleinste Hobel bzw. Späne zu erzeugen. Vielleicht müssen die Hackschnitzel zuvor sogar noch in eine Holzhackmaschine, je nachdem wie groß sie sind.

Am Ende benötigen Sie nämlich kleinste Stücke mit einer Größe von maximal 5 Millimeter. Erst dann kann eine Pelletpresse diese Stücke in Form bringen. Den vergleichsweise aufwendigen Schritt zum Verkleinern können Sie sich natürlich komplett sparen, wenn Sie bereits ausschließlich Sägemehl oder Späne haben.

3. Späne komplett austrocknen lassen

Als Nächstes müssen die Späne komplett austrocknen und dabei eine Feuchtigkeit von 10 bis 20 % erreichen. Kleinere Mengen lassen sich wunderbar durch die Sonne trocknen, was meistens innerhalb von 24 Stunden gelingt. Beachten Sie aber, dass an windigen Tagen die Späne nicht wegfliegen. Ein darüber gespanntes Netz kann für die nötige Sicherung sorgen.

Zum Trocknen größerer Mengen kommt meistens ein Trommelofen oder Industrietrockner zum Einsatz, doch nur die wenigsten haben dazu Zugang. Am wichtigsten ist es, dass die Späne am Ende die richtige Holzfeuchte erreichen. Überprüfen Sie mit einem Messgerät, ob die Feuchtigkeit tatsächlich bei unter 20 % liegt.

4. Späne sieben und Pflanzenöl hinzugeben

Nach dem Trocknen sollten Sie die Späne anschließend durch ein Sieb schütten, um unerwünschte Partikel, Schmutz und Verunreinigungen zu entfernen. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Ihre Holzpellets am Ende auch wirklich nur aus hochwertigen Spänen bestehen. Dadurch können Sie eine hohe Heizleistung gewährleisten.

Anschließend geben Sie den gesäuberten Spänen einen Esslöffel Pflanzenöl pro Kilogramm hinzu und mischen alles ordentlich durch. Das Öl sorgt dafür, dass sich das Rohmaterial später beim Pressen besser bindet. Die Verbrennungseigenschaften werden dadurch nicht beeinflusst.

5. Mit Pelletpresse die Späne in Form pressen

Sind die Späne trocken und gut mit Pflanzenöl vermischt, können Sie als Nächstes mit dem Pressen beginnen. Befüllen Sie dazu die Pelletpresse, die anschließend die Späne mit Druck und Wärme in Form presst. Es kann also am Anfang ein wenig dauern, bis die Maschine die notwendige Betriebstemperatur erreicht und das Rohmaterial auf 75 bis 90 Grad erwärmt.

Es kann je nach Maschine jedoch unterschiedlich Richtwerte geben, an die Sie sich halten sollten. Das beiliegende Benutzerhandbuch erklärt Ihnen in diesem Fall, auf welche Aspekte Sie achten müssen. Nach dem ersten Pressen sollten Sie den Bogen heraus haben, danach geht der Prozess fast schon im Alleingang.

6. Pellets sortieren und aushärten lassen

Bei der Herstellung entstehen oftmals kleinere Stücke und Abfälle, die sich nicht unbedingt für die Pelletheizung eignen. Diese können Sie also wiederum aussieben und später noch einmal zum Pressen verwenden, wegwerfen müssen Sie beim selber Herstellen von Pellets nichts.

Am Ende müssen Sie die Pellets jedoch noch einmal trocknen und somit aushärten lassen. Der Prozess ist hierbei ähnlich wie bei den Spänen, 24 Stunden sollten meistens völlig ausreichen. Danach sind die Pellets auch schon bereit, um verpackt oder verbrannt zu werden. Sorgen Sie dabei unbedingt für eine sachgerechte Aufbewahrung, damit Ihnen im Winter jederzeit genügend Holzpellets zur Verfügung stehen.

Fazit – Pellets selbst herstellen oder bei Kaminholz Breuer günstig einkaufen

Pellets können eine günstige Alternative zu fossilen Brennstoffen sein, sie erfreuen sich deshalb einer immer größeren Beliebtheit in Deutschland. Doch nicht nur die niedrigen Preise sind attraktiv, sondern auch die Tatsache, dass sie komplett aus Sägenebenprodukten wie Spänen und Holzmehl hergestellt werden können. Unter bestimmten Voraussetzungen kann es sich sogar lohnen, wenn Sie Pellets selber herstellen.

Dazu benötigen Sie vor allem ausreichend Rohmaterial, im besten Fall ist das bereits hinreichend verarbeitet. Mit einer passenden Pelletpresse gelingt es Ihnen anschließend, Holzpellets für den Eigenbedarf selbst zu pressen. Alternativ können Sie natürlich auch in unserem Online-Shop kostengünstig Pellets zu sich nach Hause liefern lassen – wir bringen selbst große Mengen direkt vor Ihre Haustür.